Page 18 - Klarträumen
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Wenn du während des Versuchens dieser Technik deinem physischen Körper Beachtung schenkst,
wirst du wahrscheinlich in die Schlafparalyse fallen (die normalerweise erst nach dem Einschlafen
auftritt) ohne das Bewusstsein über deinen Körper zu verlieren. Du wirst ein prickelndes bzw.
kribbelndes Gefühl wahrnehmen (das könnte unangenehm sein). Dieses Phänomen kann sich so stark
anfühlen, als müsstest du jeden Augenblick aufspringen, aber keine Angst, das ganze ist zu 100%
ungefährlich! Manchmal kannst du aber auch einfach warten bis du geradewegs in einen luziden Traum
fällst. Wie auch immer, wenn du nicht einschläfst, wirst du komplett paralysiert sein werden (mit
Ausnahme deiner Augen), versuche nicht dich zu bewegen. Stell dir deine Traumhand vor, (oder
Geisteshand, wenn du das bevorzugst) steige auf, lasse deinen physischen Körper hinter dir. Nun
solltest du zwei verschiedene Körper haben, einen Traumkörper und einen in der "wachen Welt".
Kontrolliere nur deinen Traumkörper; benutzt du deinen echten wirst du aufwachen. Jetzt kannst du
versuchen aus dem Bett zu rollen, direkt in deine Traumwelt (alternativ kannst du auch durch einen
Spiegel gehen oder in deinem Bett versinken).

Hypnagoge Bilder

Versuche immer nur einige Sekunden an etwas zu denken, wobei du deine Gedanken ständig ändern
und abschweifen lassen solltest. Dies simuliert deine Gedankenmuster, wenn du am einschlafen bist.
Wenn du dies lang genug getan hast, beginnen die Bilder und Töne sich zu verselbstständigen und
irreal und etwas seltsam zu werden - dies nennt man hypnagoge Bilder. Wenn du es schaffst an dieser
Stelle in den Traum einzutreten, wirst du sehr schnell luzid werden. Ansonsten wirst du vielleicht
erkennen, dass du dich bewusst in einer Schlafparalyse befindest (siehe oben).

Zählen

Eine andere Technik ist stumm bis 100 zu zählen, wahlweise kann man zum Beispiel “Ich träume!”
zwischen zwei Ziffern einfügen. Als Alternative kann man sich vorstellen eine Treppe runterzugehen
und in jedem Stockwerk die Nummer des Stockwerks zu lesen, beginnend mit dem 100. Stock runter
ins Erdgeschoss. Versuch dir dieses Bild so lebhaft wie möglich vorzustellen; erfasse nicht nur was du
siehst, sondern auch was du hörst, fühlst (berühre das Stiegengeländer) und riechst. Ab einem
bestimmten Punkt sollte sich dieses Bild in einem Traum fortsetzen oder du trittst in die Schlaflähmung
ein, wie oben beschrieben.

Geräuschtechnik

Einigen Personen wird diese Technik zusagen, einigen wiederum nicht. Die Idee ist ziemlich die selbe
wie bei anderen WILD-Techniken, also bewusst in den Traumzustand einzutreten. Um diese Methode
anzuwenden, brauchst du einen absolut ruhigen Schlafplatz. Man muss den Tinnitus hören können,
diesen summenden Ton in deinem Ohr (Der Tinnitus ist eine akustische Wahrnehmung des Menschen,
die zusätzlich zum Schall, der auf das Ohr wirkt, wahrgenommen wird). Leg dich hin und versuche dich
so gut wie möglich zu entspannen, während du versuchst diesen Ton zu hören. Diese Technik
funktioniert zusammen mit der WBTB-Methode. Falls du zu müde bist, wirst du bald einschlafen und es
ist sehr schwierig das Bewusstsein aufrechtzuerhalten. Mit der Zeit wirst du bemerken, dass die
Intensität dieses summenden Tons zunimmt. Anfänger kann dies ängstigen, aber keine Angst! Nein, du
wirst nicht taub sein, wenn du aufwachst; alles ist gefahrlos! Dies ist nur ein Effekt, welcher durch das
Gehirn hervorgerufen wird, das versucht, vom wachen Hören auf das Traum-Hören, welches ja keine
realen Geräusche zur Grundlagen hat, umzuschalten. An diesem Zeitpunkt tritt der hypnagoge Zustand
ein. Alles was du dazu brauchst, ist Konzentration; sei nicht ängstlich und denk an nichts, lieg nur still
da und mit der Zeit wirst du in den Traumzustand abgleiten.

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