Page 13 - Klarträumen
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Ich vergesse ständig Realitätschecks zu machen. Was kann mich daran erinnern?
Man sollte sich nicht extra „Realitätscheck“ oder „luzid“ auf die Hand schreiben, weil sich dadurch eine
zu starke Abhängigkeit von dieser Gedächtnisstütze entwickelt und man die Stütze im Traum vielleicht
nicht hat. Ein Punkt oder ein Kreis auf der Hand sollte genügen.
Eine andere Möglichkeit wäre, sich drei Dinge aufzuschreiben, die man regelmäßig am Tag tut. Zum
Beispiel: seinen Namen hören, einen Gang entlang gehen, den Fernseher anschalten, ein Buch lesen,
eine Fremden sehen. Morgens suche man sich eben drei dieser Dinge aus und nimmt sich vor
jedesmal einen RC durchzuführen, wenn die Dinge am Tag passieren. So gewöhnt man sich an, immer
öfter am Tag Realitätschecks durchzuführen.
Ein RC im Traum ergab, dass ich nicht träumte. Was ist da falsch gelaufen?
Einige RCs funktionieren ausgezeichnet bei manchen Leuten, bei anderen wiederum überhaupt nicht.
Vor allem beim Lichtschalter oder bei den Händen tritt dieses Problem auf. Wenn die Lichtschalter
funktionieren oder die Hände total normal aussehen, dann sollte man die Technik wechseln.
Auch nach einem Realitätscheck wurde mir nicht bewusst, dass ich träumte. Was ist da
falsch gelaufen?
Man sieht zum Beispiel in einen Spiegel und das Spiegelbild hat große Dellen oder ist neblig und
trotzdem bemerkt man nicht, dass man träumt. Das passiert allerdings selten, wenn man in den Spiegel
guckt, um einen RC durchzuführen. Man muss dann im wahren Leben die RCs sorgfältiger durchführen
oder verlässlichere Realitätschecks benutzen, die einem stärker zeigen, dass man träumt. Man sollte
auch darauf achten, dass die RCs einfach zu machen sind. Zum Beispiel sollte man nicht den Zeit-
Check benutzen, wenn man nie eine Uhr trägt oder nicht den Spiegel-Check, wenn man fast nie in den
Spiegel blickt oder weiß, dass man in seinen Träumen keinen Spiegel findet.
„10 Gebote“
Paul Tholey stellte für die erfolgreiche Induzierung eines Klartraums folgende 10 Gebote zum Erlernen
des Klarträumens auf:
1. Stelle dir die kritische Frage, ob du wach bist oder träumst mindestens fünf bis zehn Mal am
Tag.
2. Stelle dir dabei intensiv vor dich in einem Traum zu befinden, dass also alles, was du
wahrnimmst, inklusive deines eigenen Körpers, geträumt ist.
3. Achte bei der Beantwortung der Frage sowohl auf das, was gerade in diesem Moment
geschieht, als auch auf Vergangenes, denn oft setzen Traumerlebnisse unvermittelt ein und in
der Regel gibt es im Traum keine Gestern, sondern eine Lücke. Also, hast du
Erinnerungslücken oder bemerkst du etwas Ungewöhnliches? (Realitycheck)
4. Stelle dir die kritische Frage immer in Situationen, die für Träume charakteristisch sein könnten,
z.B. wenn etwas Ungewöhnliches geschieht.
5. Hast du wiederkehrende Inhalte in deinen Träumen, tauchen z.B. häufig Hunde auf? Stelle dir
immer dann die kritische Frage, wenn du einen Hund siehst.
6. Stelle dir im Wachzustand bestimmte Trauminhalte vor, wie z.B. durch die Luft fliegen und
versuche dich intensiv in das Erlebnis hineinzuversetzen (Visualisierung). Diese Vorstellung
wird mit dem Gedanken verbunden, dass man sich im Traum befindet.
7. Schlafe mit dem Gedanken ein, dass du einen Klartraum haben wirst (Autosuggestion).
8. Ist deine Traumerinnerung eher schwach, so führe ein Traumtagebuch um diese zu verbessern.
9. Nimm dir vor, im Traum eine ganz bestimmte Handlung auszuführen (Intention).
10. Übe regelmäßig, aber nicht verbissen und bewahre Geduld!
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