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die Arbeit mit Defusion und Akzeptanz. Das folgende Transkript bezieht
sich auf den Schluss einer ersten Sitzung, an dem wir unter anderem die
fundierte Zustimmung des Klienten einholen. Ich habe die Übung in
fünf Teile unterteilt und entsprechend nummeriert, um später darauf zu-
rückgreifen zu können.
Teil 1
Therapeut: ACT lässt sich schwer einfach nur beschreiben und es würde viel-
leicht auch nicht viel Sinn ergeben, selbst wenn ich es versuchte.
Wäre es für Sie in Ordnung, wenn ich Ihnen anhand einer Me-
tapher zeige, worum es geht?
Klientin: Ja, natürlich.
Therapeut: Gut. (Der Therapeut nimmt ein Klemmbrett oder ein großes Buch
mit festem Einband und zeigt es der Klientin.) Stellen Sie sich vor,
dieses Klemmbrett steht für alle schwierigen Gedanken, Gefühle
und Erinnerungen, mit denen Sie sich so lange herumgeschlagen
haben. Ich gebe es Ihnen jetzt und Sie halten es so fest, dass ich
es Ihnen nicht wegnehmen kann. (Die Klientin nimmt es fest in
ihre Hände.) Halten Sie es jetzt so vor Ihr Gesicht, dass Sie mich
nicht mehr sehen können und das Brett fast Ihre Nase berührt.
(Die Klientin hält sich das Klemmbrett direkt vor ihr Gesicht, so dass
sie sowohl den Therapeuten als auch den sie umgebenden Raum nicht
mehr sehen kann.) Wie ist das, sich mit mir zu unterhalten, wäh-
rend Sie ganz in Ihren Gedanken und Gefühlen gefangen sind?
Klientin: Sehr schwierig.
Therapeut: Fühlen Sie sich mit mir verbunden? Können Sie meinen Gesichts-
ausdruck erkennen? Wenn ich jetzt tanzen würde, würden Sie es
mitbekommen?
Klientin: (Lacht.) Nein.
Therapeut: Und was sehen Sie vom Raum, während Sie so von dem ganzen
Zeug in Anspruch genommen sind?
Klientin: Ich sehe nur das Klemmbrett.
Therapeut: Während Sie also von dem ganzen Zeug in Anspruch genommen
werden, entgeht Ihnen eine ganze Menge. Sie sind von der Welt
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