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nicht locker, so dass die Klientin drückt und drückt, während der
Therapeut dagegen hält.) So ist das also: Sie versuchen so sehr,
all diese schmerzlichen Gedanken und Gefühle von sich weg-
zuschieben. Sie machen das seit Jahren, aber wohin gehen diese
Gedanken und Gefühle? Klar, Sie halten sie auf Abstand, aber
zu welchem Preis? Wie fühlt sich das in Ihren Schultern an?
Klientin: (Lacht.) Eigentlich ganz gut. Es ist ein gutes Training.
Therapeut: (Drückt kräftiger.) Okay, das reicht. Das waren jetzt nur ein paar
Sekunden. Was meinen Sie, wie Sie sich nach einem ganzen Tag
fühlen?
Klientin: Ich wäre ziemlich erschöpft.
Therapeut: (Er und die Klientin schieben das Brett immer noch hin und her.)
Und wenn ich Sie jetzt bitten würde, am Computer zu schreiben
oder Auto zu fahren oder ein Baby zu streicheln oder einen ge-
liebten Menschen in den Arm zu nehmen, während Sie das Brett
weiterhin von sich wegdrücken. Ginge das?
Klientin: Nein.
Therapeut: Und wie ist es, sich mit mir zu unterhalten, während Sie auf die-
se Weise beschäftigt sind?
Klientin: Es lenkt sehr ab.
Therapeut: Fühlen Sie sich ein wenig eingeschränkt oder abgeschnitten?
Klientin: Ja.
Teil 3
Der Therapeut hört auf, Widerstand zu leisten und nimmt das
Klemmbrett wieder an sich.
Therapeut: Okay. Jetzt versuchen wir etwas anderes. Ist es für Sie in Ord-
nung, wenn ich das Klemmbrett auf Ihren Schoss lege und wir
es einfach dort lassen? (Die Klientin nickt. Der Therapeut legt das
Brett auf den Schoss der Klientin.) Na, ist das nicht viel weniger
anstrengend? Wie geht es jetzt Ihren Schultern?
Klientin: Viel besser.
(Der Therapeut rückt mit dem Stuhl wieder an seinen Platz zurück.)
Therapeut: Jetzt sind Sie frei, Ihre Energie konstruktiv zu nutzen. Wenn ich
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