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In ACT geht es also um ein achtsames, werteorientiertes Leben und
nicht um Symptomreduktion. Die Symptome lassen im Laufe der The-
rapie zwar gewöhnlich nach, dies ist jedoch nicht unser Ziel. Wenn wir
also einen Klienten im Rahmen von ACT Achtsamkeit lehren, so ge-
schieht dies nicht, um seine Symptome zu reduzieren, sondern um seine
Beziehung zu seinen Symptomen so grundlegend zu ändern, dass sie ihn
nicht länger von einem werteorientierten Leben abhalten. Die Tatsache,
dass die Symptome nachlassen, wird eher als positiver Nebeneffekt be-
trachtet, ist jedoch nicht das Hauptanliegen der Therapie.
Wir sagen unseren Klienten jedoch nicht, dass wir nicht versuchen
werden, ihre Symptome zu lindern. Warum nicht? Weil dadurch (a) alle
möglichen unnötigen Barrieren in der therapeutischen Beziehung aufge-
baut werden könnten und wir (b) wissen, dass eine Symptomreduktion
äußerst wahrscheinlich ist. (Auch wenn wir es nie anstreben, haben sich
in allen Versuchen und Studien, die jemals durchgeführt wurden, signi-
fikante Symptomreduktionen gezeigt – wenn auch manchmal langsamer
als bei anderen Modellen.)
Die Arbeit mit ACT wird einen beträchtlichen Paradigmenwechsel
mit sich bringen, sofern Sie bislang von Modellen ausgingen, die sehr
stark auf Symptomreduktion ausgerichtet sind. Glücklicherweise erle-
ben die meisten Menschen – Therapeuten und Klienten gleicherma-
ßen – diese Tatsache als befreiend. Da sich ACT jedoch so sehr von den
meisten anderen psychologischen Ansätzen unterscheidet, fühlen sich
viele Therapeuten anfänglich unbehaglich, ängstlich, verletzlich, verwirrt
oder unzulänglich. Mir ging es auf jeden Fall so. (Und manchmal geht
es mir sogar heute noch so!) Die gute Nachricht lautet, dass ACT Ihnen
Möglichkeiten an die Hand gibt, um mit diesen völlig natürlichen Ge-
fühlen wirksam umzugehen. Und je mehr Sie ACT selbst praktizieren,
um Ihr eigenes Leben zu bereichern und zu verbessern und Ihre eigenen
schmerzlichen Themen zu lösen, desto wirkungsvoller werden Sie ACT
auch bei Ihren Klienten anwenden können. (Wie klingt das als positiver
Nebeneffekt?) So, jetzt aber genug der Vorrede – fangen wir an.
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