Page 5 - Klarträumen
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Über das Klarträumen

Klarträumen ist im Wesentlichen einen Traum zu haben und sich dabei bewusst zu sein, dass man
träumt. Wenn man sich in einem Klartraum befindet, hat man mehr Kontrolle über seinen Traum — es
ist wie der Regisseur in seinem eigenen Film zu sein. Klarträume wurden durch folgenden Versuch von
Stephen LaBerge wissenschaftlich belegt: er verwendete dafür ein Gerät, um Augenbewegungen
während des Schlafes aufzuzeichnen (diese sind exakt die gleichen wie die Augenbewegungen im
Traum). Durch vorher ausgemachte Augenbewegungen konnte der Klarträumer mit der "wachen Welt"
in Kontakt treten und so den Forschern mitteilen, dass er bei vollem Bewusstsein träumte. Für weitere
Informationen zu diesem oder anderen Experimenten, lies sein Buch "Exploring the World of Lucid
Dreaming" (ISBN im Anhang A).

Hier sind einige der Gründe luzid träumen zu wollen:

      • Einfach zum Spaß! In einem Klartraum frei zu schweben ist ein erheiterndes Gefühl. Luzide
          Träume sind allgemein stärker und lebendiger als nicht-luzide Träume. Man kann sie benutzen,
          um sich nach einem anstrengenden Tag zu entspannen.

      • Sich in ein Tier verwandeln oder Superkräfte zu besitzen ist ein einmaliges Erlebnis, das anders
          nicht zu erreichen sein wird.

      • Ein großer Teil des Trainings fürs Klarträumen besteht aus der Verbesserung der
          Traumerinnerung, also an wie viele Träume man sich erinnert.

      • Wenn du besonders an Träumen interessiert bist – entweder spirituell oder als Psychologe -
          kann das Klarträumen einem bei Untersuchungen in dieser Richtung helfen.

      • Wenn man Autor eines Buches ist oder sogar eine Welt für ein Computerspiel entwirft, kann
          Klarträumen helfen zu visualisieren, was man erschaffen will. Man könnte seine Charaktere
          beispielsweise fragen, wie sie über bestimmte Sachen denken oder was sie denken, was als
          nächstes geschehen könnte.

      • Einige Leute komponieren Musik in ihren luziden Träumen.

      • Trainieren und verbessern von Bewegungsabläufen beispielsweise für eine Sportart.

      • Klarträume können realistisch genug sein um für eine Ansprache oder einen Auftritt zu proben.

      • Man kann vergangene Träume und Erfahrungen wieder erleben.

      • Klarträume können bei Trauminterpretationen oder bei der Kommunikation mit dem
          Unterbewusstsein helfen.

Ich kann meine Träume nicht kontrollieren.

Das kommt eigentlich nicht sehr oft vor, höchstens in Albträumen. Meist gaukelt einem das Gedächtnis
vor, dass man keine Kontrolle hätte. Hat man in seinem Klartraum einen Körper wird man ihn fast
immer kontrollieren können. Andere Sachen könnten einem allerdings verwehrt bleiben, obwohl die
meisten Leute im Klartraum kein Problem mit hohen Sprüngen oder dem Fliegen haben.

Andererseits können Teile des Gehirns beim Träumen weniger aktiv sein, was zu unlogischen
Schlussfolgerungen führen kann und manchmal zu Entscheidungen, die man später bereut.
Beispielsweise entscheidet man sich einen Klartraum weiterzuführen, obwohl man weiß, dass später
nur an die Hälfte davon im Gedächtnis bleiben wird. Wacht man schließlich auf, wünscht man sich, den
Traum abgebrochen zu haben. Ein anderes Beispiel: Jemand träumte, er säße neben Mutter Theresa
und wunderte sich darüber, dass sie noch lebte. Aber sie saß direkt lebendig neben ihm, also schloss
er daraus, dass dies kein Traum sein könnte.

WikiBook „Klarträumen“  5
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