Page 2 - TZI
P. 2
Themenzentrierte Interaktion 2
Tun und Lassen verantwortlich.
Die Postulate sind eine Aufforderung, sich auch entsprechend zu verhalten.
Vierfaktorenmodell
ICH die einzelnen Personen mit ihrer Biographie und ihrer Tagesform
WIR das sich entwickelnde Beziehungsgefüge der Gruppe (Interaktion)
ES der Inhalt, um den es geht oder die Aufgabe, zu deren Erledigung die Gruppe zusammenkommt
Globe das organisatorische, strukturelle, soziale, politische, wirtschaftliche, ökologische, kulturelle engere und weitere Umfeld, das die
Zusammenarbeit der Gruppe bedingt und beeinflusst und das umgekehrt von der Arbeit der Gruppe beeinflusst wird
Ich, Wir, ES und Globe sind auch als TZI-Dreieck bekannt. Je nach Entwicklung und Verlauf des Gruppenprozesses
wird einer der vier Faktoren stärker beleuchtet. Die TZI versucht die Gruppe voranzubringen, indem alle vier
Faktoren bearbeitet werden. In den ursprünglichen Schriften Cohns wurde das „ES“ mit dem „Thema“ gleichgesetzt.
In der aktuellen TZI-Literatur [1] wird differenziert: Der Clou der TZI ist gerade, nicht bloss das „ES“ zu
thematisieren, sondern die vier Faktoren und ihre Beziehungen zur Sprache zu bringen.
Hilfsregeln
Die Hilfsregeln[6] können die Interaktion in einer Gruppe günstig beeinflussen. „Wichtig ist, dass Hilfsregeln taktvoll
und nicht diktatorisch angewandt werden. Jede Regel kann ad absurdum geführt werden.“[6]
1. Vertritt dich selbst in deinen Aussagen; sprich per „Ich“ und nicht per „Wir“ oder per „Man“. Diese Formen lassen
auf ein „Verstecken“ hinter der Gruppe oder einer öffentlichen Meinung schließen. Hinzu kommt, dass es durch
eine derartige Kommunikation leicht fällt, Hypothesen entgegen ihrer Natur als Tatsache darzustellen.
2. Wenn du eine Frage stellst, sage, warum du fragst und was deine Frage für dich bedeutet. Sage dich selbst aus
und vermeide das Interview.
„Echte Fragen verlangen Informationen, die nötig sind, um etwas zu verstehen oder Prozesse weiterzuführen.
Authentische Informationsfragen werden durch die Gründe für die Informationswünsche persönlicher und
klarer.“[7]
3. Sei authentisch und selektiv in deinen Kommunikationen. Mache dir bewusst, was du denkst und fühlst und
wähle, was du sagst und tust.
4. Halte dich mit Interpretationen von anderen so lange wie möglich zurück. Sprich stattdessen deine persönlichen
Reaktionen aus.
5. Sei zurückhaltend mit Verallgemeinerungen.
Verallgemeinerungen unterbrechen den Gruppenprozess. Sie dienen dem Gesprächsverlauf nur, wenn sie einen
Themenbereich zusammenfassend abschließen und zu einem neuen Thema überleiten.
6. Wenn du etwas über das Benehmen oder die Charakteristik eines anderen Teilnehmers aussagst, sage auch, was
es dir bedeutet, dass er so ist, wie er ist (d. h. wie du ihn siehst.)