Page 7 - Empowerment in der arbeitsplatznahen Begleitung
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impuls B

Umsetzungsberatung

begleitenden Person unsere volle Aufmerksamkeit und Wertschätzung, dann
wird sich dieser Mensch auch auf seine persönliche Entwicklung einlassen und
erkennt den Wert für sich selber.

Von der Innen- und der Aussenmelodie

Jeder Mensch hört zuerst einmal seine eigene, persönliche Melodie. Er „hört“ auf
seinen Bauch, seine Erfahrungen und auf sein Gefühl und handelt entsprechend.

Der Mensch ist kreativ, entscheidungswillig,
spontan und auch ein Stück weit egoistisch
und selbstverliebt.                                                  Aussenansicht

Die Aussenansicht zwingt eine Person dazu,                           Aussenmelodie
sein inneres Bild, seine innere Melodie mit                                            Innenansicht
den Melodien von Aussen abzugleichen. Die
Aussenansichten zu prüfen, zu werten und -
sofern es das Eigengefühl zulässt - in sein
Inneres aufzunehmen.

Verschiedene Ansichten, Unsicherheiten,                              Innenmelodie
fehlendes Vertrauen oder Blockaden ver-

hindern oftmals diesen Abgleich der Innen-
und der Aussenmelodie. Und wenn erst

einmal eine Melodie die andere übertönt,
wird eine neue Wahrnehmung nur sehr
schwer Zugang zu der Person und zu ihrem

Bewusstsein finden.
Arbeitsplatznahe Begleiter/innen dürfen

niemals die Lautstärke der Aussenmelodie
erhöhen sondern müssen einen Zugang zur
inneren Wahrnehmung der Person finden und versuchen, die beiden

Lautstärken in eine Balance zu bringen. Und zu halten.

„In unserem Alltag wird die innere Stimme häufig übertönt. Eine Vielfalt von
Geräuschen, Signalen und Informationen aus der Aussenwelt wirkt auf unsere
Sinne ein: Fernsehen, Internet, Handy, Radio und MP3-Player, Telefone,
Diskussionen an Sitzungen, Geplauder im Restaurant und im Kino, Musik im
Fahrstuhl und Supermarkt, Bau- und Verkehrslärm. Es wird immer schwieriger,
die nützlichen von den bedeutungslosen Botschaften zu trennen. Unser
Filtersystem vermag die Signale nicht mehr zu trennen und lässt mit der Zeit
den Lärm in unser Inneres. Je mehr wir den Kontakt zu unserer inneren
Stimme, unserem Bauchgefühl und zu unserer Vision verlieren, desto mühsamer
wird es, im Dickicht der Informationen einen sinnvollen Weg zu finden. Wie
können wir erkennen, was das Einzigartige in uns ist, wenn wir nicht mehr im
Kontakt mit dem Sinn unseres eigenen Lebens stehen?“ 4

4 Chefsache, Willem Lammers, 2006, Verlag Desertina
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