Page 4 - Empowerment in der arbeitsplatznahen Begleitung
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impuls B

Umsetzungsberatung

Arbeitsplatznahe Begleitung

Es gibt verschiedene Begriffe für Begleitung, welche unmittelbar am Arbeitsplatz
geschieht. Supported Employment (begleitetes Arbeitsverhältnis), Coaching
(zielorientierte, arbeitsplatzbezogene Gespräche) oder Arbeitsagogik (Fordern
und Fördern in und mit der Arbeit). Empowerment bezeichnet sowohl den
Prozess der Selbstbemächtigung als auch die professionelle Unterstützung der
Menschen, ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen wahrzunehmen und zu
nutzen. Wörtlich aus dem Englischen übersetzt bedeutet Empowerment
Ermächtigung oder Bevollmächtigung. Im Deutschen wird Empowerment
gelegentlich auch als Selbstkompetenz bezeichnet. Als arbeitsplatznaher
Begleiter stehe ich also hinter oder neben der zu begleitenden Person und
versuche, mich in den Prozess und in die Person einzufühlen. Durch meine
eigene Wahrnehmung der Situation kann ich meine Eindrücke und Sichtweise
kommunizieren und damit die zu begleitende Person anregen, ihre Handlungen
wahrzunehmen, zu reflektieren und zu optimieren. Es geht nicht um ein
entweder – oder, sonder immer um ein sowohl als auch.

Die Voraussetzungen

Ich gehe davon aus, dass in der Begleitperson sehr viel positive Energie steckt.
Diese Kraft muss von innen heraus kommen, kann also nicht vorgespielt oder
antrainiert sein. Wir alle kennen genügend Menschen, welche bei einer kurzen
Begegnung sofort überzeugen, und mit ihren Worten und Gesten - mit ihrem
Strahlen sofort ansprechen und fesseln. Solche Menschen schaffen es, mit ihrem
Leuchten anderen Menschen kurzfristig ein Licht zu geben. Doch meistens hält
diese Kraft nicht lange an, weil sie nicht von innen kommt. Beispiele dafür sind
Heiler, Politiker oder Showmaster. Somit ist eine gelebte Sozialkompetenz eine
der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Begleitung von
Stellensuchenden. Doch was genau braucht es für ein gelebtes Empowerment?

Was braucht es für ein gelebtes Empowerment
Um andere Menschen in ihrer Arbeit zu begleiten braucht es viel Kraft und
Aufrichtigkeit. Der oder die Begleiter/in muss über ein hohes Mass an
Selbstkompetenz und über die Fähigkeit zu vernetztem Denken verfügen. Und
da dabei die Stärkung der vorhandenen Potenziale des Menschen im Mittelpunkt
steht, benötigt der Begleiter oder die Begleiterin auch Empathie, Wissen und
Lebenserfahrung. Entscheidend für ein schöpferisches Miteinander ist das
erkennen lassen von der eigenen Innenansicht sowie das akzeptieren der
Wahrnehmung von Aussen. Und um Empowerment erfolgreich praktizieren zu
können, muss eine Basis der Sicherheit und des Vertrauens geschaffen werden.

Kraft und Aufrichtigkeit
Für praktiziertes Empowerment müssen wir davon ausgehen, dass in der
Begleitperson sehr viel positive Energie steckt. Diese Kraft muss von innen

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